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Es werden Posts vom Oktober, 2020 angezeigt.

Leuchtende Herbstfarben

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Ende Oktober präsentiert sich das Arboretum in den spektakulärsten Farben. Hier ein paar Beispiele: Der Chinesische Blütenhartriegel (Cornus kousa) hat neben seinen (Schein-)Blüten auch im Herbst viel zu bieten. Wegen seiner ausgeprägten Rotfärbung ein echter Klassiker: Der Essigbaum (Rhus thypina). Die Elsbeere (Sorbus torminalis), die in Thüringen u.a. im Saaletal anzutreffen ist, offeriert schöne Orangetöne. Der Speierling (Sorbus domestica) gehört ebenfalls zu den seltenen heimischen Baumarten. Die Früchte sind im vollreifen Zustand aromatisch und geschmackvoll. Sorbus 'Dodong' wird in den nächsten Jahren noch zeigen, was farblich in ihm steckt. Und noch einmal die Gattung Sorbus, dieses mal S. commixta 'Serotina' gehört sicherlich zu herausragenden Herbstfärbern.  Auch das Persische Eisenholz (Parrotia persica) gehört zu den sicheren Stimmungsaufhellern. Stau

Das Chile-Beet

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Die Verwendung exotischer Flora ist faszinierend, gestalterisch aber durchaus eine Herausforderung. Einerseits brauchen viele Exoten geschützte, warme Standorte, zum anderen ist ihr fremdartiger Charakter gestalterisch schwerer mit heimischer Vegetation zu verbinden.  Aus Südamerika sind nur wenige Pflanzen für das mitteleuropäische Klima geeignet - vielleicht jedoch mehr, als allgemein vermutet. Um dies auszuprobieren, wurde die Fläche vor der weißen Wand vor Haus 1 genutzt, um hier diverse Arten zu versammeln. Dabei wurde durchaus natürliche Vegetationsbilder als gestalterisches Vorbild genommen. Als Inspiration dienten unter anderem die Publikationen von Sven Nürnberger, einem experimentier- und reisefreudigen Gärtner aus dem Palmengarten Frankfurt. Den Hintergrund bilden mehrere  Südbuchen (Nothofagus antarctica). Im Vordergrund steht ein schon älteres Exemplar der Honigpalme (Jubaea chilensis), das dankenswerter Weise gesponsert wurde. Daneben steht eine Ch

Heimische Krautflora unter den Judasbäumen

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Seit diesem Jahr säumt den Weg zum sogenannten Dekanatsverbinder, also dem der derzeitigen Haupteingang der Fakultät, ein Streifen mit drei Mittelmeer-Judasbäumen (Cercis siliquastrum) und einem Ätna-Ginster (Genista aetnensis). Beide Arten sind für ihre reiche Blüte im Mai (Cercis) und Juni (Genista) bekannt.  Darunter befindet sich ein Krautsaum aus thermophilen (=warme Standorte bevorzugenden) Blütenstauden und Gräsern, die allesamt in Thüringen anzutreffen sind.  Große Muschelkalkblöcke, die schon seit Jahrzehnten im FH-Gelände vorhanden sind, wurden zur Gliederung eingesetzt. Nach der Anwuchsphase soll diese Fläche nur noch in absoluten Extremsituationen gewässert werden.

Trockenheitsverträgliche Bepflanzung auf Haus 1

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Der Dachgarten von Haus 1, dem modernen Erweiterungskomplex, ist nur für FH-Angehörige zugänglich. Dennoch dürfte man auch vom Boden aus erkennen, dass dort Pflanzen stehen - und, wenn alles funktioniert, sich in den nächsten Jahren auch über die Brüstung "hinüberlegen". Sie sollen dann in Teilen eine Fassadenbegrünung ersetzen, die aufgrund der Wanddämmung nur schwer möglich wäre.  Das Dach in der ersten Etage ist kein Gründach, sondern als begehbarer Dachgarten konzipiert. Somit stehen die Pflanzen in großen Gefäßen.  Um die maximal mögliche Auflast nicht zu überschreiten, zugleich den Pflanzen ausreichend Wurzelraum zu geben, musste die Auswahl der Pflanzgefäße, des Substrates als auch der Arten genau bedacht werden.  Die Gefäße bestehen aus Faserzement. Sie sind trotz ihrer Größe relativ leicht und können über die gesamte Oberfläche überschüssiges Wasser abgeben. Da selbst spezielles Dachgartensubstrat zuviel Gewicht hat wurde etwa hälf

Mensa-Garten (fast) fertig

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Der Mensa-Garten war ein lang gehegter Wunsch von Studierenden und meinem Vorgänger, Prof. Dr. Wolfgang Borchardt. In diesem Jahr wurde daraus endlich Realität. Als markantes Gehölz wurden Zimt- Ahorn (Acer griseum) und der recht ähnliche Dreiblütige Ahorn (A. triflorum) verwendet. Darunter ist eine abwechslungsreiche, ganzjährige attraktive Staudenpflanzung zu finden.  Die Pflanzen sind inzwischen gut angewachsen. Es fehlt allein noch an Mobiliar - und natürlich Nutzern der Mensa.

Pflanzung eines "Zukunftswaldes"

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Derzeit wird viel über den schlechten Zustand unserer Wälder berichtet. Auch das Arboretum ist durch die drei recht trockenen und warmen Sommer 2018-20 gezeichnet. Vor allem Hainbuchen (Carpinus betulus) und die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) leiden - beide wurden früher als robuste Baumarten gehandelt. Im Bereich des ursprünglich als feuchten Eichen-Hainbuchenwald bzw. Auenwald konzipierten Areals wurde im Oktober 2020 mit der Neupflanzung eines „Zukunftswaldes“ begonnen. Dieser besteht aus Arten, die vorwiegend am südlichen Rand der Alpen vorkommen. Dazu zählen die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), Blumen-Eschen (Fraxinus ornus), Schneeball- und Burgen-bzw. Felsen-Ahorn (Acer opalus/A. monspessulanum), Elsbeere (Sorbus torminalis) und Zerr-Eiche (Quercus cerris).  Noch etwas warten muss man auf die Flaum-Eiche (Quercus pubescens), die in Thüringen bei Jena sogar heimisch ist. Diese Art ist zwar auch im Kaiserstuhl und bei Schwedt an der Oder anzutreffen, ihren Verbre