Pflanzung eines "Zukunftswaldes"

Derzeit wird viel über den schlechten Zustand unserer Wälder berichtet. Auch das Arboretum ist durch die drei recht trockenen und warmen Sommer 2018-20 gezeichnet. Vor allem Hainbuchen (Carpinus betulus) und die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) leiden - beide wurden früher als robuste Baumarten gehandelt.

Im Bereich des ursprünglich als feuchten Eichen-Hainbuchenwald bzw. Auenwald konzipierten Areals wurde im Oktober 2020 mit der Neupflanzung eines „Zukunftswaldes“ begonnen. Dieser besteht aus Arten, die vorwiegend am südlichen Rand der Alpen vorkommen. Dazu zählen die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), Blumen-Eschen (Fraxinus ornus), Schneeball- und Burgen-bzw. Felsen-Ahorn (Acer opalus/A. monspessulanum), Elsbeere (Sorbus torminalis) und Zerr-Eiche (Quercus cerris). 

Noch etwas warten muss man auf die Flaum-Eiche (Quercus pubescens), die in Thüringen bei Jena sogar heimisch ist. Diese Art ist zwar auch im Kaiserstuhl und bei Schwedt an der Oder anzutreffen, ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie aber südlich der Alpen. Im Arboretum soll darauf Wert gelegt werden, dass hier ausschließlich "indigenes" Pflanzmaterial zum Einsatz kommt (auch zwei alte Flaum-Eichen-Exemplare im Arboretum stammen von Pflanzen aus dem Saaletal ab).

Zusammen mit der Thüringer Forstbehörde wurde deshalb am Jenaer Gleisberg Saatgut der Flaum-Eiche aufgesammelt. Die Pflanzen sollen nun geschützt herangezogen und im kommenden Jahr oder 2022 im Arboretum ausgepflanzt werden.

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